Im OSI-Schichten-Modell wird beschrieben, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit verschiedene Netzwerkkomponenten miteinander kommunizieren können.
OSI steht für „Open System Interconnection“ und heißt übersetzt „Offenes System für Kommunikationsverbindungen“.
Schicht 1
Bitübertragungsschicht (engl.: Physical Layer)
Die Bitübertragungsschicht ist für die Übertragung der Bitströme über das Übertragungsmedium
(Kabel, Funk) zuständig.
Hier werden folgende Parameter festgelegt:
1. Übertragungsmedium (Kupfer, Glasfaser, Funk)
2. die Funktion der einzelnen Leitungen (Datenleitung, Steuerleitung)
3. die Übertragungsrichtung (simplex: in eine Richtung /halb-duplex: abwechselnd in beide
Richtungen / duplex: gleichzeitig in beide Richtungen
4. Übertragungsgeschwindigkeit
Beispielgeräte, die dieser Schicht zugeordnet werden sind Netzwerkkarte und Hub.
Schicht 2
Sicherungsschicht (engl.: Link Layer)
Die Aufgabe der Sicherungsschicht ist der zuverlässige Austausch von Datenpaketen zwischen den Systemen.
Sie wird in zwei Unterschichten unterteilt:
in die MAC-Schicht (Medium Access Control), die an die Bitübertragungsschicht (Schicht 1) grenzt
in die LLC-Schicht (Logical Link Control), die an die Netzwerkschicht (Schicht 3) grenzt.
Die Mac-Schicht regelt die Nutzung der Übertragungsmedien und schreibt die physikalische Sende-
und Empfangsadresse in das Protokoll der Datenpakete.
Die LLC-Schicht teilt den Bitdatenstrom in Datenrahmen (frames) und führt eine Fehlererkennung und -korrektur durch.
Beispielgeräte, die dieser Schicht zugeordnet werden sind Bridge und Switch.
Schicht 3
Netzwerkschicht (engl.: Network Layer)
Die Netzwerkschicht steuert den Austausch von Datenpaketen, da diese nicht direkt an das Ziel vermittelt werden können und deshalb mit Zwischenzielen versehen werden müssen.
Die Datenpakete werden dann von Knoten zu Knoten übertragen bis sie ihr Ziel erreicht haben.
Um das umzusetzen zu können, identifiziert die Netzwerkschicht die einzelnen Netzknoten, baut Verbindungskanäle auf und wieder ab und kümmert sich um die Wegsteuerung (Routing) und die
Datenflusssteuerung.
Beispielgerät, das dieser Schicht zugeordnet wird ist ein Router.
Schicht 4
Transportschicht (engl.: Transport Layer)
Die Transportschicht ist die oberste Schicht des Transportsystems (Schicht 1 bis 4) und ist die
Schnittstelle zum Anwendungssystem (Schicht 5 bis 7).
Die Transportschicht wandelt die Datenpakete laut Protokoll-Informationen um und sorgt für die richtige Zusammensetzung der Pakete beim Empfänger.
Protokolle, die in dieser Schicht genutzt werden: TCP, UDP, SCTP
Schicht 5
Sitzungsschicht (engl.: Session Layer)
Die Sitzungsschicht ist die unterste Schicht des Anwendungssystems (Schicht 5-7) und baut logische Verbindungen zwischen Sender und Empfänger auf, kontrolliert diese und beendet sie wieder.
Folgende Dienste können in den Schichten 5-7 genutzt werden: FTP, Telnet, SMTP
Schicht 6
Präsentationsschicht (engl.: Presentation Layer)
Die Präsentationsschicht fungiert als Dolmetscher, indem sie die Datenpakete in das jeweilige Format des Sender- oder Empfängerknotens übersetzt. Datenkompression- und Verschlüsselung gehören auch zu ihren Aufgaben.
Formate und Codierungen dieser Schicht: ASCII, JPEG, HTML, Unicode
Schicht 7
Anwendungsschicht (engl.: Application Layer)
Die Anwendungsschicht ist die Schnittstelle zur eigentlichen Benutzeranwendung.
Hier werden die Netzwerkdaten in vom Benutzer verwendbare Daten umgewandelt.
Beispielanwendungen: Internet Explorer, Outlook Express