Wenn der Computer eingeschaltet wird, läuft jedes Mal der System-Boot ab.
Als Erstes wird dabei der Prozessor gestartet, der wiederum sofort das BIOS anspricht, d.h. er liest das BIOS-Programm aus dem BIOS-ROM (Read Only Memory). Das BIOS (Basic-Input-Output-System) gehört zu den wesentlichen Bestandteilen des Mainboards.
Es handelt sich um ein kleines Betriebssystem nur für die Hardware, das dafür sorgt, dass das eigentliche Betriebssystem die Hardware ansprechen – und überhaupt erst einmal booten kann.
Der CMOS-Speicher (Complementary Metal Oxide Semiconductor = spezielle Form eines Metalloxyd-Halbleiters) ist ein batteriegepufferter Speicher für die BIOS-Einstellungen, d.h. das
BIOS- „Gedächtnis“ wird über die CMOS-Batterie bewahrt.
War ein System einige Jahre im Gebrauch, muss diese Batterie eventuell auch einmal ausgetauscht werden. Ein deutlicher Hinweis darauf ist, wenn der Computer das Datum oder die Uhrzeit „vergisst“.
Beim Boot-Vorgang prüft das BIOS
das Vorhandensein,
die Funktionsfähigkeit und
den jeweiligen Ort der Hardware, d.h. wo sie angesprochen werden kann.
Dieser Vorgang wird als POST (Power-On-Self-Test) bezeichnet.
Treten beim POST Probleme auf, so wird der Bootvorgang in der Regel abgebrochen (Pieps-Töne).
Die Ursache kann z.B. darin liegen, dass eine Karte nicht (mehr) richtig eingesteckt ist.
Die Reihenfolge, in der die Hardware überprüft wird, ist bei den verschiedenen BIOS-Herstellern unterschiedlich.
Aktuelle Infos können im Mainboard-Handbuch oder im BIOS-Compendium (www.bios-info.de) abgerufen werden.
Nach Abschluss des POST wird bei modernen Systemen durch das BIOS als nächstes die Grafikkarte bzw. ihr BIOS gesucht und ausgeführt (gestartet).
Danach wird nach evtl. vorhandenem BIOS auf anderen Komponenten gesucht, z.B. auf der Festplatte, das dann ebenfalls gestartet werden müsste.
Erst jetzt wird die Tätigkeit des BIOS auch auf dem Monitor sichtbar, unter anderem werden dort auch der BIOS-Hersteller und die jeweilige Version genannt.
Die nächsten Tests, z.B. des Arbeitsspeichers, werden jetzt sichtbar auf dem Monitor angezeigt, inklusive eventueller Fehlermeldungen.
Es erfolgt eine genaue Inventur der vorhandenen Hardware, wobei Einstellungen, die das BIOS automatisch festlegen kann, gleich vorgenommen werden, z.B. für den jeweiligen Arbeitsspeicher-
Typ.
Unterstützt das BIOS Plug-And-Play, so werden die Plug-And-Play-Geräte erkannt und konfiguriert und für jedes eine Bildschirmmeldung ausgegeben.
Plug-And-Play ist ein Industriestandard für automatische Konfiguration (Einstellung) von Steckkarten und Zusatzgeräten.
Die Steuerfunktionen des BIOS umfassen eine Menge wichtiger Parameter:
Aktivierung oder Stilllegung von Komponenten, die auf der Hauptplatine integriert sind
(Grafikchip, Soundchip, LAN-Chip, S-ATA/EIDE-Controller)
Timing und Einstellungen für das Bussystem (PCI-Express, PCI, AGP)
Timing und Einstellungen für den Arbeitsspeicher (RAM)
Timing und Einstellungen für den S-ATA-Controller (früher EIDE)
Erfassung der Laufwerksdaten von Festplatte(n) und Diskettenlaufwerke(n)
Nach dem Einschalten des PCs erfolgt die Abarbeitung der BIOS-Routine (POST = Power On Self Test), welche die Hardware detailliert kontrolliert.
Erst nach der kompletten Abarbeitung erfolgt die Übergabe an das Betriebssystem, das wiederum seine Daten lädt.
Erst anschließend kann der Anwender mit dem PC arbeiten.