In den ersten Wochen sind sie noch frisch und munter. Danach geht es mit der Leistung oft schnell bergab. Wenn Firefox und Chrome/Chromium nur noch kriechen, helfen folgende Aufräumarbeiten.
Generell sind die großen und populären Browser der Mozilla Foundation und von Google keine schlanken Programme mehr, sondern umfangreiche Software mit erheblichem Ressourcenbedarf. Auf einem typischen Linux-Desktop ist der Browser, egal ob Firefox Chrome oder Chromium, das eindeutige Schwergewicht unter den laufenden Prozessen. Add-ons und die im Laufe der Nutzung anfallenden Datenmengen im Webseiten-Cache und dem Browser-Verlauf sind flotten Start- und Ladezeiten ebenfalls abträglich.
Gerade auf Linux-Systemen mit Langzeit-Support, auf welchen Browser über Jahre mit dem gleichen Benutzerprofil laufen, tut es not, alle paar Monate Ordnung zu schaffen.
TEST: NETZWERKPROBLEME AUSSCHLIESSEN
An einem schleppenden Seitenaufbau trägt nicht immer gleich der Browser die Schuld. Eine langsame Netzwerkverbindung über ein WLAN mit schlechtem Empfang bremst etwa den Mozilla Firefox ganz allgemein aus. Einen Test, ob die Internetverbindung, der verwendete DNS-Server oder auch nur ein besuchter Webserver lahmt, können Sie einfach mit einem anderen Browser durchführen.
Ein schlanker alternativer Browser, der in allen verbreiteten Linux-Distributionen zur Installation bereitsteht, ist Midori. Auch auf der Kommandozeile können Sie einen Geschwindigkeitstest für eine Webseite mit dem Tool curl durchführen:
curl -o /dev/null -s -w %{time_total}s\\n www.computerwelt.at
Dieser Befehl gibt die Antwortzeit von www.computerwelt.at in Sekunden aus. Den verwendeten DNS-Server überprüfen Sie mit dem Kommando
dig www.computerwelt.at
das unter „Query time“ die DNS-Antwortzeit in Millisekunden angibt.
Diese Anfragen geben immer nur die Antwortzeiten eines Webservers zurück, nicht die Dauer des Seitenaufbaus einer gesamten Webseite. Dies reicht aber aus, um eine schlechte Netzwerk- oder Internetverbindung nachzuweisen.
ERWEITERUNGEN: WENIGER IST MEHR
Es ist der Browser-Geschwindigkeit nicht zuträglich, mit Add-on-Sammlungen von 20 bis 30 Erweiterungen zu arbeiten. Kontrollieren Sie einige Male im Jahr, ob Sie die installierten und aktiven Erweiterungen tatsächlich benötigen. Spezielle Entwickler-Erweiterungen wie Firebug, die Sie seltener brauchen, können Sie einfach deaktivieren und bei Bedarf über die jeweiligen Browser-Einstellungen aktivieren. Mehrere aktive Blocker gegen Werbung und Tracker zu verwenden, beispielsweise Adblock Plus und zusätzlich Ghostery, ist keine gute Idee. Stattdessen sollte man sich die Mühe machen, die Filterregeln anzupassen und nur einen einzigen Blocker einzusetzen. Eine Filterliste im Stil von Ghostery gegen Zählpixel und Tracker für Adblock Plus und Adblock Edge liefert die Liste „EasyPrivacy“.
Firefox: Die Liste der Add-ons und deren Optionen finden Sie in den Einstellungen unter „Add-Ons -> Erweiterungen“ oder auch über die Adresse „about:addons“.
Chrome/Chromium: In den Google-Browsern öffnet der Menüpunkt „Weitere Tools -> Erweiterungen“ die Übersicht der installieren Add-ons. Auch hier gibt es alternativ die interne Adresse „chrome://extensions“.